Link-Aggregation oder auch LACP bezeichnet im Netzwerkumfeld das bündeln von mehreren Physikalischen LAN-Schnittstellen, welche damit zu einem logischen Kanal zusammengefasst werden. Das erhöht die Bandbreite und mehrere Verbindungen können hochperformant über diese Schnittstelle kommunizieren. Gleichzeitig erhöht sich die Verfügbarkeit der Strecke.

Wofür brauche ich das jetzt Zuhause?

Naja du Zuhause eigentlich gar nicht, da meiner Meinung nach im privaten Umfeld, auch bei UpLink-Ports, eine 1 Gigabit/s Verbindung reicht. Aber gehen wir mal davon aus du hast zwei Switche welche wirklich voll sind und Daten hin und her schieben, dann kann es Sinnvoll sein diese mit 2 Ethernetkabeln zu verbinden. Natürlich müsstest du hier ein LACP konfigurieren und Switche haben die dies unterstützen. Das würde die Last der Verbindungen zwischen beiden Switchen verteilen und es könnten mehr Daten bewegt werden.

Habe ich dann 2 Gigabit/s zwischen den beiden Switchen ?

Die Antwort lautet NEIN. Wenn eine Verbindung zwischen zwei Endpunkten über dieses LAG aufgebaut wird, wird eine der beiden physikalischen Verbindungen ausgewählt und benutzt. Aber wenn jetzt jemand anders kommt und auch die Verbindung ausnutzen will, steht eine weitere Leitung zur Verfügung und diese kann dort dann auch hochperformant arbeiten. Kommt jetzt noch jemand, dann wird es wieder enger und die Bandbreite wird geteilt durch die Nutzer.

In der Regel wird auf den Switchen ein RoundRobin auf Basis von der Source IP angewendet, welches dann entscheidet/festlegt welche Verbindung auf welchen physikalischen Port zugewiesen wird. Es gibt auch noch andere Methoden, aber diese kommen in der Regel ehr weniger zum Einsatz. 

Kann ich einen Computer mit LAG/LACP verbinden?

Wenn dein PC mehrere Ethernet-Schnittstellen hat, kannst du selbstverständlich auch auf deinem PC ein LAG/LACP betreiben. Aber denk dran, das macht die Verbindung nicht schneller, sondern es erweitert lediglich deine Bandbreite. Aber auch das kann ja eine Anforderung von dir sein. 

Was ist beim Ausfall einer Phase des LACP?

Hier kommen dann wieder die Vorteile vom LACP zum Vorschein. Fällt eine der beiden Phasen aus, sind zwar zunächst aktive Verbindungen auf der ausfallenden Phase betroffen, stellen aber sofort und innerhalb weniger Millisekunden um auf die noch aktiv Leitung. Das übernimmt hier der Switch und schiebt alle Verbindungen rüber. Der Client sollte von dem Vorgang eigentlich nichts merken.

Wo kommt LACP hauptsächlich zum Einsatz?

In den meisten Fällen zwischen den Switchen selber, aber auch natürlich viel an den Endgeräten wie Compute-Nodes (Server) und Storageeinheiten. Grundsätzlich natürlich nicht immer um die Bandbreite zu erhöhen, sondern um Ausfälle auf der Strecke oder an der Peripherie selber zu kompensieren. Wenn dann auch noch in der Peripherie Hardwareübergreifen (ASICS) das LACP aufgebaut wird, erhöht dies nochmal zusätzlich die Verfügbarkeit.

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Dennis Schröder // Geiler Typ