Tenda schrieb mich vergangene Tage an und fragte mich, ob ich nicht mal deren Switche testen wollen würde. Also aller erstes dachte ich mir, Tenda… „Was bitte ist Tenda, noch nie gehört“. Ja was soll man sagen, ein Hersteller aus China welcher sich selber als “ führender Anbieter von Netzwerkgeräten und -Ausrüstungen “ definiert.
Router, Access Points, Switches, Modems und so weiter, alles bekommt man im Hause im Tenda. Trotzdem, auf unserem Europäischen Mark kennt kaum bis keiner diesen Namen.
Hier die ersten Einblicke von Tenda Switches
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Ich hatte den TEG5312F zum testen bekommen. Aber dazu gleich ein paar Worte mehr.
Technische Details zum Tenda TEG5312F
Mein Testprodukt der TEG5312F kam sehr gut verpackt hier an und hat das übliche mit an Board gehabt. Kaltgerätekabel, Konsolen Kabel und sogar Rackmountwinkel. Der Switch selber ist wie üblich aus Blech und sieht und fühlt sich eben genauso an wie jeder andere auf dem Markt. Kommt sicherlich eh alles aus dem selben Werk.
10 Ports RJ45 1Gbit/s sind sofort mit dabei und zwei weitere SFP Slots für etwaige LWL Verbindungen sind auch vorhanden. Die SFP Slots können natürlich für Glas oder für RJ45 verwendet werden, doch in den meisten Fällen sind diese vorgesehen für Glasverbindungen auf größeren Strecken.
24Gbps sind laut Herstellerangaben möglich in der Backplane, aber mit unserem 10 Ports kaum zu schaffen. Die 12MB Puffer helfen da auf jeden Fall auch nochmal nach. In meinen Test hat der Switch im Idle ca. 7 Watt verbraucht, das wird natürlich ein bisschen mehr mit mehr angeschlossenen Geräten.
Großer Plus Punkt sammelt Tenda bei mir mit Ihrer HTML5 Weboberfläche. Für mich gehört in der heutigen Zeit eine einfache und schnell zu bedienende GUI einfach dazu. Niemand hat Lust sich groß in neue CLIs einzuarbeiten und zu lernen.
Wieder ein Cisco Klon?
Was soll ich sagen.. und mal wieder findet man auf der CLI quasi alle Cisco Befehle. Wer Cisco kann, kann Tenda automatisch auch. Das komplette Backend und Konfigurationsmanagement läuft über die üblichen Cisco Befehle. Das haben wir auch schon bei FS.com und deren Switche gesehen. Ich tippe ja, irgendwann hat jemand in China das Cisco Backend nachgebaut und verkauft es dort für eine kleine Mark.
Der Zugriff auf die CLI erfolgt entweder über den Konsolen Port oder direkt über IP mit Telnet.
Layer 3 Switches
Bei dem TEG5312F handelt es sich um einen Layer 3 Switch. Ganz wichtig dieser kann unter Umständen also auf dem Layer 3 Routen. Der Anwendungsfall für den privaten Gebrauch ist hier meistens ehr weniger gegeben. Ich sage immer ein Layer 3 Switch braucht man nur wenn der Zweck wirklich da ist. Auf der GUI ist aber nur Static Routing verfügbar, wünschenswert wäre noch OSPF und BGP gewesen.
Mein Fazit
Es ist ein Switch wie jeder andere auch wenn er von einem nicht so namhaften Hersteller kommt. Mühe haben Sie sich gegeben bei der GUI und dafür sammeln die bei mir auch Pluspunkte. Das Cisco Backend ist zwar schön, aber muss man eben Bock drauf haben.
Ich selber würde sagen, die CLI beherbergt noch tausend weitere Funktionen. Wenn diese nach und nach Einzug in die GUI erhalten würden, wäre das wirklich toll, denn da ist noch deutlich Luft nach oben. Für meinen Geschmack fehlt da noch mehr Routing und LACP.
Ganz ehrlich, wenn Tenda mit den Dingern einfach mal einen Kampfpreis ansagen würde, kann das ganz auf dem Privaten Markt was werden.
Also Preis niedrig halten, GUI noch aufpäppeln und die Teile sind für den privaten Markt bestens.
17. Mai 2022 um 11:15 Uhr
Servus,
seh das auch so wie Du, leider ist der preis für ein gerät, bzw hersteller den keiner kennt zu hoch… nicht für das was er kann und wie er es umsetzt, würde da ein „namhafter“ hersteller drauf stehen, denke ich wäre das preis/leistung eine saubere sache…
für kleine büros sicher eine gute alternative zu den „teureren“ herstellern.
ein langfristiger test, wie stabil er läuft und ob er auch hält was er so auf den ersten blick verspricht wäre sicher mal interessant.