Das Produkt “ Pi-hole „ gibt es nun schon sehr lange und in sehr vielen privaten Netzwerken ist dieser auch nicht mehr wegzudenken. Er schützt alle im Netzwerk besonders vor lästiger Werbung und noch viel mehr vor Malware und Internettracking. Alles das wird erreicht, indem das pi-hole lediglich DNS Auflösungen zu bestimmten Domainnamen blockiert und nicht auflöst. Somit können zu diesen „bösen“ Zielen auch erst gar nicht eine Verbindung hergestellt werden.
HINWEIS: Diese Anleitung ist mit der aktuellen (März 2025) Pi-hole Vers. 6.0 und Fritz!OS 8.x gültig und ist vollständig getestet worden.

1. Raspberry Pi vorbereiten und das Pi-hole installieren
Du benötigst natürlich einen Raspberry Pi, um das Pi-hole als Software installieren zu können. Viele haben sicherlich noch einen Raspberry Pi 3 oder 4 noch irgendwie rumliegen, der reicht natürlich dafür noch immer vollkommen aus. Ansonsten würde ich natürlich zu einem neuen Model 5 greifen.
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Die Installation des Raspberry Pi OS erfolgt sehr einfach mit Hilfe des Raspberry Pi Imager. Mit diesem wird das Betriebssystem auf die SD-Karte kopiert / installiert, sodass der Raspberry Pi auch Bootfähig ist.
1.1 Schnellanleitung Raspberry Pi Imager
In dem Tool Raspberry Pi Imager wählt Ihr bitte das OS „Raspberry Pi OS Lite (64-bit)“ aus. Mit diesem wird kein weiterer Schnickschnack installiert. Ihr selektiert die richtige SD-Karte und klickt unten rechts auf das Zahnrad zu den erweiterten Einstellungen. Dort könnt Ihr direkt das Passwort für den Benutzer PI setzen. Den Haken bei Telemetry deaktivieren. Letztlich noch auf speichern klicken und die Einstellungen und das OS auf die SD-Karte schreiben.
1.2 Netzwerkverbindung Raspberry Pi – Fest IP-Adresse
Der Raspberry Pi sollte in eurem Netzwerk eine feste IP-Adresse erhalten, da es sonst zu Problem kommen kann. Nach dem Ersten Start des PIs bekommt dieser eine IP-Adresse vom DHCP zugewiesen und ist somit auch Sichtbar in der Fritzbox.
Navigiert innerhalb der Fritzbox nach Heimnetz -> Netzwerk
und suche dir in der Liste der Netzwerkgeräte den Raspberry Pi raus. Dort klickst du auf das Bleistiftsymbol neben dem Raspberry Eintrag. Hier kannst du die IP-Adresse im letzten Oktett fest vergeben. Der Haken bei „IPv4-Adresse dauerhaft zuweisen“ bleibt weiter gesetzt. Wenn eine neue IP-Adresse gewählt wurde, dann muss der Raspberry Pi einmal neu gestartet werden, indem er stromlos gesetzt wird.
1.3 Mit Raspberry Pi verbinden und Ersteinrichtung
Der Zugriff auf den Raspberry Pi erfolgt mittels IP-Adresse und dem Windows Tool Putty. Bei macOS und Linux kann dies direkt aus dem Terminal erfolgen. Wir verbinden uns mit den bei der Installation gesetzten Logininformationen und dem Benutzer „pi“.
Über das Terminal erfolgt die Verbindung mit ssh pi@<IP-Adresse>
.
Folgende Befehle setzen die richtige Zeitzone und aktualisieren das System vollständig. Damit ist dann der Raspberry Pi auf dem neusten Stand und ist ready to use.
sudo raspi-config
Localisation Options -> Timezone -> Europe -> Berlin
Finish
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade -y
sudo apt-get dist-upgrade -y
sudo apt-get autoremove
sudo reboot
1.4 Pi-hole installieren
Die Installation der Software Pi-hole ist denkbar einfach, da die Ersteller von Pi-hole uns ein ganz einfaches Installationsscript zur fertigen Verfügung gestellt. Wir müssen daher nur eine einzige Zeile ausführen und einige Einstellungen im Installationsassistent bestätigen oder setzen.
sudo curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash
Static IP Address
Yes: Set static IP using current values
Upstream DNS Provider
OpenDNS (ECS, DNSSEC)
Blocklists
Yes (include StevenBlack)
Admin Web Interface
Yes
Web Server
Yes
Enable Logging
Yes
Privacy mode FTL
Show everything (private Installation)
WICHTIG: Wenn die Installation abgeschlossen ist, werden einige wichtige Informationen angezeigt. Auch das Admin – Passwort für die Weboberfläche wird angezeigt. Dies können wir aber danach auch händisch auf ein längeres und besseres Passwort setzen.
Wer ein neues Passwort für den Benutzeraccount “ admin „ für das Pi-hole setzten möchte, der kann jetzt an dieser Stelle den Befehl pihole -a -p
absetzen und ein neues sicheres Passwort vergeben.
Auf die Weboberfläche vom Pi-holes kommst du über den Browser deines PCs. http://<IP-Adresse-Raspberry>/admin
2. Das Pi-hole in die Fritzbox konfigurieren
Nachdem jetzt das Pi-hole installiert ist, können wir es in deinem Netzwerk bekannt machen. Endgeräte müssen ja jetzt zukünftig Ihre DNS-Anfragen nicht mehr an die Fritzbox senden, sondern direkt an das Pi-hole.
Wir loggen uns wieder auf der Fritzbox ein und navigieren in folgendes Menü: Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen -> IPv4-Einstellungen
Dort scrollen wir fast ganz nach unten und sehen das Feld Lokaler DNS-Server.
Wir setzen bei Lokaler DNS-Server: 192.168.X.Y [hier ist die IPv4-Adresse des Pi-hole einzutragen]
Mit dem klick auf Speichern wird im DHCP Server festgesetzt das der neue gültige DNS-Server die IP-Adresse des Pi-holes ist. Alle bereits sich im Netzwerk befindlichen Endgeräte sollten neugestartet werden oder zumindest kurz vom WLAN getrennt werden, um diese Änderung gültig zu machen.
3. Monitoring und Überwachung
In der Weboberfläche vom Pihole http://<IP-Adresse-Raspberry>/admin
kannst du jetzt auch schön übersichtlich erkennen wer welche DNS-Anfragen sendet. Natürlich kannst du auch fleißig sehen was so alles blockiert. Du wirst überrascht sein das für ein Datenmüll alles verhindert wird.

25. Februar 2025 um 15:00 Uhr
Hi Dennis,
Hast Du pi-hole schon mal über nginx NPM auf pi-hole zugegriffen?
Wenn ja, wie teile ich NPM mit, dass der Link zu pi-hole noch ein /admin braucht?
Vielen dank.
Liebe Grüße,
Thomas
25. Februar 2025 um 18:31 Uhr
In den erweiterten Optionen vom NPM kann man das einstellen. Frag doch mal ChatGPT, da gibt es die Antwort. 😉
27. Februar 2025 um 21:41 Uhr
Sollte man nicht auch die IPv6-Adresse des Raspi/Pi-hole in der Fritzbox konfigurieren, damit die Clients nicht die IPv6 der Fritzbox für DNS-Anfragen nutzen können?
Auch hat mein Pi-hole anfangs versucht, die Hostnamen der Geräte im Heimnetz aufzulösen, z.B. „fritz.box“ oder „pihole“, was natürlich Unsinn ist. Geholfen hat der Eintrag „true,192.168.178.0/24,192.168.178.1,fritz.box“ unter „Settings > DNS Settings > Conditional forwarding“.